Wenn Beethoven auf Klezmer trifft

Am 17.09.23 gastierten wir auf Einladung der Gesellschaft für christlich, jüdische Zusammenarbeit in Herborn, in der Kulturscheune. Unser Quartettprogramm „Klezmer Pastorale – Beethoven trifft Klezmer“ kam mal wieder zur Aufführung.

Helmut Blecher schrieb dazu folgende Kritik:

Wenn Beethoven auf Klezmer trifft

Ein außergewöhnliches Konzert haben die Zuhörer in Herborn erlebt: Das Ensemble Noisten brilliert in der KuSch mit unbändiger Spielfreude.

Herborn. Dass Beethoven Bestandteil der Weltmusik ist und auch in anderen Formaten prächtig funktioniert, demonstriert das Düsseldorfer Ensemble Noisten, das auf Einladung der Dillenburger Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit am Sonntagnachmittag in der KulturScheune (KuSch) gastierte. Unter dem Thema „Klezmer Pastorale – Beethoven trifft Klezmer“
steht den auch das aktuelle Programm des Quartetts, das –
mit virtuoser Spielkunst dargeboten -, auf ein begeistert mitgehendes Publikum stieß.
Das Ensemble, bestehend aus Rainald Noisten (Klarinette), Claus Schmidt (Gitarre, Flöte), Andreas Kneip (Kontrabass) und Shan-Devakuruparan (Tabla, andere Schlaginstrumente), steht für den musikalischen Brückenschlag zwischen
Musiktraditionen und Lebensweisen unterschiedlicher Kulturen. Ausgehend von der Klezmer-Musik, stellte das Ensemble in der KuSch neue musikalische Welten und Weltmusik im besten Sinne vor.
Jazz traf auf Folklore, Orient traf auf Okzident. Klassik und Klezmer verbanden sich bei dem Quartett, die in der heimischen Region schon mehrfach zu Gast waren, zu mitreißenden Klangerlebnissen. Raffiniert waren die Arrangements, packend die Improvisation, die bei Beethovens Pastorale in einen fröhlichen Tanz mündete, oder aus einem weniger bekannten Singspiel des großen Komponisten einen wilden „Tanz der Derwische“ machte. Sufi-Musik und ein Stelldichein mit dem hinduistische Gott Shiva, trieben Shan-Devakurupara schließlich zu einem virtuosen Spiel auf seinen Tablas an.

Musik bringt die Zuhörer ins Schwingen
In schnellem und im langsamen Tempo feierten sie den Maler Paul Cézanne und luden in ihrem Western-Klezmer („Western Skotshne“) zu einem forschen Ritt durch Blues- Gefilde ein. Tänze wie die Hora im 3/8-Takt oder der Sher, ein Set im 2/4-Takt, brachten die Zuhörer ins Schwingen und zauberten eine fröhliche Stimmung in ihre Herzen.
Mit ihrer Version von „Shalom aleichem“ und Beethovens Ode an die Freude endete ein Konzert, das mit den unterschiedlichsten musikalischen Stilmitteln die Welt umarmte.

Helmut Blecher